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Dr. phil. Michael Mehrgardt

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Freut euch auf den nächsten Streit! #4

Der Türkische Basar

So eine Unverschämtheit!
Ihr dürft, ja, ihr müsst hier unverschämt sein! Verhandelt scham-los, ohne (falsche) Scham. Fordert nicht etwa aus "Bescheidenheit" nur 50 % von dem, was ihr eigentlich wollt! Denn wenn ihr das tut, erwartet ihr vermutlich stillscheigend, dass eure Partnerin ebenfalls bescheiden agiert. Was aber, wenn diese 75% oder 100% will? Vielleicht geht sie gar mit 150% ins Rennen, um Verhandlungsmasse zu haben?! Dann bist du nicht nur frustriert, sondern sicherlich auch verärgert. Und schon seid ihr mitten drin im Schlammassel, bevor ihr überhaupt angefangen habt!

Also fordere immer ALLES, und zwar genau so viel, wie du wirklich haben willst! Nicht mehr! - So, jetzt geht's ans ...

Verhandeln
Türkischer Basar ist eine bessere Strategie zur Konfliktlösung als das unrealistische Verstehens-Ideal. Türkischer Basar beruht auf den dargestellten Prinzipien des Ö-goismus, der Aggressions-Rituale und des Toleranz-Modells. Wie gesagt, einerseits gilt es,  un-verschämt zu sein, andererseits gilt ebenso, dass der Andere ja auch scham-los sein darf und soll. Und denkt daran: Seine Wünsche auszusprechen, bedeutet nicht, dass der Andere sie erfüllen muss. Es gibt kein Anrecht auf Erfüllung. Wie auf jedem Basar kann man Nein sagen oder: Ich bin nicht interessiert!

Manchmal kommen die Verhandlungen ins Stocken. Wenn es dir zB einfach nicht gelingen will, deinen Kerl dazu zu bringen, dir das schönere Zimmer zu überlassen, dann greife in die Trickkiste. So könnt ihr einen neuen Kuchen ins Spiel bringen oder einfach ...

Den Kuchen vergrößern
Kuchenvergrößerung ist eine Strategie, bei der eure Phantasie und vielleicht auch ein bisschen Ver-rücktheit gefordert ist. Die Logik darf gerne ein wenig in den Hintergrund treten.

Freut euch auf euren nächsten Streit!

Wie das geht, demonstriere ich in dem Video oben und - ausführlicher - in dem Text, den ihr hier findet:

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Freut euch auf den nächsten Streit! #3

Meine These
Die Orientierung am Ideal des Verstehens erzeugt in vielen sozialen Situationen Illusion, Verwirrung, Ärger, Machtanspruch, Anklage und Schuldzuschreibung!

Das Verstehens-Modell führt uns in die Verstehens-Falle!

Begründung: Wenn du den Anderen glaubst zu verstehen, ist dieser Vorgang nichts anderes als eine ...

Projektion
Die "Sprache" des Gehirns besteht allein darin, dass es Aktionspotenziale aussendet und Neurotransmitter aktiviert. Alle inneren Verschaltungen sowie Reize, die von außen kommen, werden also in diese Sprache übersetzt.

Zu folgern ist somit, dass sich das Gehirn nur mit sich selbst „unterhalten“ kann. Mit anderen Worten: So etwas wie Bedeutung oder Wahrheit kann das Gehirn nicht von außen importieren. Es kann die Reize den unterschiedlichen Sinnesorganen zuordnen und dieses Geschehen dann mit früheren Erfahrungen, aber auch mit bestehenden Kategorien (Vorurteile, Vorlieben, Abneigungen …), abgleichen. Auf diese Weise interpretiert es selbst, was der jeweilige äußere Reiz zu bedeuten hat: Das Gehirn "errechnet" sich seine Welt selbst.

Das heißt: Wenn dieses Empathie- oder Verstehens-Neuron in dir aktiv ist, ist und bleibt alles, was du wahrnimmst, assoziierst, interpretierst, folgerst und fühlst, dein ureigenster innerer Vorgang, der mit dem Gegenüber gar nichts zu tun haben muss!

Es ist deine Projektion! Sie wurde zwar von dem Gegenüber ausgelöst, ist aber deshalb noch lange nicht wahr oder richtig oder objektiv! Daran ändert auch deine sensible Intuition oder deine übergroße Berufs- oder Lebens-Erfahrung nichts!
Demnach solltest du deine Projektion ausschließlich dazu benutzen, deinem Gegenüber diese mitzuteilen und zu fragen, ob es irgendetwas damit anfangen kann. Wenn es gut läuft, werdet ihr ein bereicherndes Gespräch führen und euch vielleicht näherkommen.

Gehe behutsam mit deinen Projektionen um! Lege den Anderen nicht darauf fest! Verwechsele sie nicht mit "der" Wahrheit! Benutze sie als das, was sie ist: ein Anlass, mit dem Anderen ins Gespräch zu kommen.

In meinen Beiträgen stelle ich dir das Toleranz-Modell vor, welches dem Verstehens-Ideal überlegen ist und individuelle Eigenarten ebenso akzeptiert wie persönliche Ver-rücktheiten. Neugierig?

Wenn du mehr darüber erfahren willst, schaue dir mein Video an!
Wenn du noch mehr darüber erfahren willst, rufe dir die nachfolgende pdf-Datei auf!

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Freut euch auf den nächsten Streit! #2

Die Peanuts
Eine Figur der Peanuts, vielleicht war es Charly Brown, hat einmal gesagt: Liebe heißt, den Anderen niemals um Verzeihung bitten zu müssen! Das ist, finde ich, ein sooo schöner Satz! Aber leider ist er Bullshit! Wenn ich diesem Ausspruch genauer nachspüre, stelle ich nämlich fest:
- Das stellt ein hohes Ideal dar, das kaum erfüllbar ist!
- Die Partnerin ist derjenige Mensch auf Erden, der dich am schlimmsten verletzen kann!
- Der Partner ist derjenige Mensch, dem gegenüber du die stärkste Wut empfinden kannst!

Meine These: Gewalt ist geil.
Oftmals treten Aggressionen, Wut und Gewalt als Reaktionen auf Verletzungen oder Ungerechtigkeiten auf, die wir von Anderen erlebt haben. Aber sie können auch einfach so, ganz ohne äußere Auslöser, in uns entstehen. Gewalt ist nicht nur Reaktion. Wut braucht keinen Grund. Aggression ist ein menschliches Bedürfnis.
Woran könnte es liegen, dass das Ausüben von Gewalt so tief in unsere Emotionen eingewurzelt ist? Ich finde die folgende Erklärung plausibel:

Aggressions-Rituale
Gewalt ist geil, weil sie das Erleben von Ohnmacht vertreibt. Weil sie einem das Gefühl der Macht gibt. Weil sie Intimität schafft. Deshalb braucht jede Partnerschaft Aggressions-Rituale, behaupte ich.

Das sind ganz schön steile Thesen, wendest du vielleicht ein. Ganz zu Recht, wie ich finde. - ABER ... gib meinen Behauptungen doch eine Chance. Ich glaube, dass ich dich mittels meines Videos und meines Artikels überzeugen kann.

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Freut euch auf den nächsten Streit! #1

Kommunikation
Vorab: Meine Beiträge über Paarkonflikte sind nicht nur für Paare hilfreich, sondern auch für Kommunikation und Konfliktbewältigung im beruflichen und weiteren privaten Umfeld.

Kommunikation könnte so einfach sein! Aber meistens geht's leider in die Hose ... Dabei wollte ich ihr doch nur sagen, dass ich heute eine Stunde später komme!, denkst du, während du dich unversehens mitten in einem Riesen-Streit befindest. Sogar Egoismus wird dir vorgeworfen, und das obwohl du doch eingekauft hast und kochen wolltest! Und jetzt wird sogar der Streit-Turbo gezündet, und ihr scheint kurz vor der Scheidung zu stehen ...! Was ist bloß gerade PASSIERT??!

Kommunikation ist tatsächlich einfach. Wir lernen sie aber nirgends. Fast kommt es einem Wunder gleich, dass sie doch ab und zu mal funktioniert.

In meinen Beiträgen über effektives Streiten räume ich mit einigen basalen Missverständnissen auf. Hier geht's sogleich los mit einem brisanten Thema: Egoismus, so behaupte ich, ist für eine gelungene Kommunikation unerlässlich!

Der Ö-goismus (= ökologischer Egoismus)
Von Ich-Botschaften hast du bestimmt schon mal was gehört, auch von gewaltfreier Kommunikation. Wird jetzt schon wieder eine neue Kuh durchs Dorf getrieben?, überlegst du.

In diesem Beitrag plädiere ich dafür, dass Egoismus nicht tabuisiert werden darf. Egoismus trägt zur Klarheit bei. Richtiger Egoismus, behaupte ich hier, kann nur ein ökologischer Egoismus sein, einer nämlich, der das Wohl des Anderen mit einbezieht.

Hier unten findest du meinen ausführlichen Text als pdf-Datei zum Lesen und Ausdrucken.

Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar zu diesem Thema schreibst - klicke auf "weiterlesen/ kommentieren".

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So geht Kommunikation! - Eine Einführung

Manchmal funktioniert Kommunikation. Manchmal!

Nirgends lernen wir das Miteinander-Reden. Sehr oft endet es in Missverständnissen, Verletzungen, inneren Rückzügen oder Streits!

Wenn ihr lernen wollt, wie Kommunikation besser funktioniert, guckt euch dieses Video an! Hier erfahrt ihr, warum Egoismus gut und Verstehen schlecht ist, warum Wut hilft und warum Verhandeln effektiver ist als Diskutieren.

Dieses Video ist eine Einführung. Ausführliche Erklärungen und auch Übungen findet ihr in den Videos über Paarkonflikte, die zur Zeit nur auf Youtube, später auch auf mindroad.de zu finden sind. Hier werdet ihr so manche Aha-Erlebnisse haben. Ihr werdet erkennen, weshalb eure Streits bisher eskaliert sind. Ihr werdet überraschende neue Strategien ausprobieren. Ihr werdet Freude und Spaß beim Streiten lernen.

Ja: Ihr werdet euch sogar auf euren nächsten Konflikt freuen – besonders wenn ihr bei dem Video Paarkonflikte: Nachschlag (auf Youtube) angekommen seid!

Meine 4 Thesen lauten:

1. Du kannst nicht nicht egoistisch sein!
Das ungeschriebene Egoismus-Tabu ächtet Egoismus. Aber Egoismus ist Leben, und deshalb verschafft er sich Raum. Immer!
Lerne also egoistisch zu sein, aber konstruktiv: Erlerne den Ökologischen Egoismus!

2. Du kannst nicht nicht gewalttätig sein – du kannst nur wählen, ob gegen andere oder gegen dich selbst!
Aggression, Wut, Gewalt ist überall. Sie ist nicht nur Reaktion! Sie braucht keinen Grund!
Je näher dir dein Gegenüber steht, desto stärker kann er dich verletzten, desto größer wird dein Drang, aggressiv, wütend oder sogar gewalttätig zu reagieren!

Wenn ihr diese heftigen Gefühle aber verleugnet, werden sie zerstörerisch. Deshalb erlernt ihr hier Aggressions-Rituale, mit deren Hilfe ihr eure starken Emotionen am Anderen abreagieren könnt, ohne ihn oder sie zu verletzen. Im Gegenteil: Ihr werdet miteinander lachen und euch näherkommen … :-)

3. Hör auf zu verstehen – vergiss Empathie!
Der Glaube an das Verstehen erzeugt eher Verwirrung, Ärger, Machtanspruch und Anklage als wirkliche Empathie und echtes Mitgefühl. Vermeintliches Verstehen des Anderen bringt vielmehr Manipulation und Anmaßung hervor.
Verstehen beruht notwendigerweise auf Bewertungen, weil man schließlich nur verstehen will, was man richtig, schön, gesund, gut, normal, rational oder vernünftig findet.

4. Hör auf zu argumentieren! Geh lieber auf den Basar!
Einen Konflikt gewinnt, wer besser argumentieren kann. Es geht um Rechthaben, um Macht, um Überlegenheit. Aber auch der „Gewinner“ verliert: Er ist ebenfalls Verlierer, weil er mit jedem „Gewinn“ seine Partnerin mehr und mehr verliert!
Führe dein Gegenüber lieber auf den Türkischen Basar! Dort verhandelt ihr miteinander, sagt klar und un-verschämt, was ihr haben wollt und macht dem Anderen Angebote. Wenn das nicht ausreicht, lernt ihr einfach, größere Kuchen zu backen!
Jede von euch gewinnt mit dieser Strategie: Jeder erhält nicht nur 50%, nicht nur 75%, sondern 100%, 120% und sogar noch viel mehr!
Ich weiß: Mathematisch geht diese Rechnung nicht ganz auf. Aber Kommunikation ist eben mehr als Mathematik!

Und klar: Diese Strategien erfordern Übung. Am besten, ihr guckt euch meine Paarkonflikte-Videos an! Und fangt gleich an …

Viel Erfolg! Und vor allem: Viel Spaß!

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Die therapeutische Beziehung aus dem Blickwinkel von Levinas und Co.

Wo eine Diagnose ist, ist kein Gespräch.
Wo kein Gespräch ist, ist keine Begegnung.
Wo keine Begegnung ist, ist keine Heilung.

Unzufriedenheit mit psychotherapeutischen Behandlungen
Laut Arztreport 2020 der Barmer Ersatzkasse ist jeder dritte Patient mit seiner Psychotherapie unzufrieden! Ein derartiger Befund sollte Anlass sein, das eigene therapeutische Handeln sowie die ihm zugrunde liegenden Prämissen aus einer anderen, für manche von uns Therapeutinnen fremden Perspektive zu beleuchten: Wie sehen wir denn eigentlich unsere Patientinnen und Patienten? Und wie uns selbst als ihr Gegenüber?

Was wir von Levinas und Co. über die therapeutische Begegnung lernen können
Um einen klärenden Blick auf die Problematik der therapeutischen Beziehung zu werfen, möchte ich dich einladen, mit mir einen Umweg zu den Denklandschaften einiger Philosophen einzuschlagen. Am Ende dieses Weges können wir uns bei dem einleitenden Motto dieses Essays wiedertreffen. Wenn dabei der Fokus auf Zeichen, Wörter, Texte, Sprache gerichtet wird, dann stelle bitte sogleich die Analogie zur Patientin her, die sich notwendigerweise ebenfalls in Zeichen, Wörtern, Texten, Sprache – verbal, nonverbal oder durch Auslassung – offenbart.

Ich freue mich über deinen Kommentar!

Hier geht's zum vollständigen Text:

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Du lernst, forcierte LBA bei Panik, Erregung, Sport, Herzrhythmus-Störungen uA einzusetzen.

Du erlernst die forcierte LBA:
Wenn du dich anstrengst oder wenn du physiologisch stark erregt bist – weil dich vielleicht gerade eine Panik anfliegt oder du gleich zu einer Prüfung hereingerufen wirst – brauchst du natürlich mehr Luft. Du musst deshalb häufiger und tiefer ein- und ausatmen. Deshalb lernst du jetzt die forcierte LBA. Forciert heißt: beschleunigen, steigern, verstärken.

Das Prinzip:
Du passt Lippenspannung, Atemtiefe und Atemhäufigkeit an den erhöhten Sauerstoff-Bedarf, also an die jeweilige physiologische Situation, an. UA geht es hier um "Erpressung", "Luftmatratzen", "Luftballons" - na ja, du wirst ja erfahren, was damit gemeint ist.

Anwendung der forcierten LBA
Dazu demonstriere ich dir die forcierte LBA für ganz unterschiedliche Situationen und Zwecke. Wie funktioniert LBA im Gehen, bei Herzrhythmus-Störungen, Lampenfieber, Prüfungsängsten? Kann man LBA auch beim Sport einsetzen und seine Leistung steigern? Vermutlich ahnst du, dass die Antwort "Ja" lautet.
Ich demonstriere - und du übst gleich mit - wie du in einer Konferenz oder sogar beim Zahnarzt die Effekte der LBA nutzen kannst.

Probleme?
Du hast Probleme? Sehr gut! - Denn Probleme sind stets Anlass dafür, eine Methode noch besser zu erlernen, als wenn alles reibungslos klappt ...
Aber auch beim Auftreten von Schwierigkeiten habe ich einige Auswege für dich, die ich dir beibringen werde: die "Tüten-Atmung" und die "Druck-Übung".

Ach, was rede ich? Schau selbst!

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Du erfährst, woher die Panik kommt - Erklärungs-Modelle und persönliche und kulturelle Hintergründe der Panik

Du praktizierst weiter LBA!
Während du die LBA weiter einübst, erfährst du etwas darüber, warum die LBA anderen Therapie-Methoden überlegen ist. Des Weiteren behandle ich die Fragen nach den persönlichen und kulturellen Ursachen der Panik.

Herkömmliche Therapie-Richtungen...
bieten zwar auch Verfahren zur Panik-Behandlung an, aber eine Anleitung, wie du effektiv und aktuell deine Panik bekämpfen kannst, fehlt. Einige Verfahren verstärken und chronifizieren sogar die Panikstörung! Warum ich das so sehe, erläutere ich in diesem Beitrag ausführlich.

Woher kommt die Panik eigentlich?
Die persönliche Geschichte
Hier erhältst du Informationen über die persönlichen Entstehungs-Bedingungen deiner Panik wie bspw Stress, akute Belastungen, veränderte Lebensumstände und natürlich traumatische Erfahrungen. Auch körperliche Erkrankungen oder Suchterkrankungen können bei der Entstehung der Panik eine Rolle spielen.
Die kulturellen Ursachen
Anschließend berichte ich über kulturelle Bedingungen der Panik. Hier erläutere ich genau, auf welche Weise das schon erwähnte Atem-Tabu und das soziale Verbot starker Gefühls-Äußerungen ursächlich für die Entstehung von Panik-Störungen sind. Weiterhin erfährst du, warum ...
Rauchen eine Atemtherapie ...
ist! Rauchen hilft tatsächlich vielen Panik-Betroffenen. Deshalb sollten Ärzte und Therapeutinnen es ihren Panik-Patienten auch nicht verbieten! Beim Rauchen werden nämlich intuitiv wichtige Elemente der LBA eingesetzt. Dass Rauchen aber keine nachhaltige Lösung ist und du lieber LBA erlernen solltest, statt mit dem Rauchen anzufangen, erklärt sich wohl von selbst.

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Homo solus

Doxai und Paradoxa des kulturellen Selbstverständnisses

Der postmoderne Mensch, der Homo solus, ist ein einsamer Steppenwolf, dem Halt gebende Beziehungen nicht mehr so recht gelingen wollen.

Wir schauen uns in diesem Artikel gemeinsam die sogenannten Doxai an, den Bodensatz scheinbar selbstverständlicher Wahrheiten und unbesprochener Prämissen. Diese lenken unseren Blick auf das Neben-den-Doxai-Liegende, die Para-Doxa, die uns Hoffnung machen auf geniale, weil ver-rückte Auswege aus der Isolation des heutigen Menschen.

Beim Auftreten von Paradoxien raufen sich Wissenschaftler verzweifelt die Haare. Ihre Strategie zur Spannungsreduktion besteht im Allgemeinen darin, dass sie das Paradoxon kurzerhand zum geistigen Sperrgebiet erklären, welches von reputationsgesteuerten Forschern nicht mehr betreten werden darf. Vielleicht schieben sie noch eine Begründung nach (oder vor), in der sie streng auf „unterschiedliche logische Ebenen“ oder „Kategorienfehler“ des Paradoxons verweisen.
Paradoxien sind, mit Paul Watzlawick gesprochen, Warnlampen, die zu blinken beginnen, sobald wir im Begriff sind, vertrautes Gebiet zu verlassen. „Hier geht’s nicht weiter“, sagt unsere Logik. „Betreten verboten!“, stellt sich die herrschende Moral in den Weg. „Vorsicht: Hässlichkeit und Gestank!“, meldet sich die Ästhetik, und das Machtwort spricht schließlich die pragmatische Vernunft mit ihrem Urteil: „Das bringt sowieso nichts!“

Aber dann meldet sich eine Stimme, die ein bisschen nach Thomas Kuhn und ein bisschen nach Paul Feyerabend klingt: die Neugier, der Reiz des Verbotenen. Warum sollten wir uns von den Doxai einsperren lassen, von den Regeln also, denen nach Bourdieu sowohl Protagonisten als auch Antagonisten eines Sachgebietes fraglos Folge leisten? Über die nicht disputiert wird, weil das durch sie Verborgene zu banal, zu spekulativ, zu unwissenschaftlich, zu destruktiv oder zu unsichtbar ist?

Das Kapitel, in dem ein alberner Witz erzählt wird
Es ist Nacht. Um eine Straßenlaterne torkelt, den Blick suchend auf den Boden gerichtet, ein Betrunkener. Ein Passant bleibt stehen, betrachtet dieses Schauspiel eine Zeit lang und fragt schließlich: „Suchen Sie etwas?“...

Weiter geht's in dieser pdf-Datei - Aber Achtung: nicht snackable!

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Du erzeugst die Panik selbst - deshalb kannst du damit ebenso gut aufhören!

Panik ist eine physiologische Reaktion
Panik ist in erster Linie reine Physiologie. Katastrophen-Gedanken (Ich werde gleich sterben! Ich verliere die Kontrolle! Ich werde ohnmächtig!) verstärken diese physiologischen Prozesse.
Solche negativen Gedanken sind nicht die Ursache einer Panikattacke; sie sind ihre Folge! Die Tatsache, dass eine Panik ungefährlich ist, ändert nichts daran, dass sie sich wie eine hereinbrechende Katastrophe anfühlt! Jedes Panikerleben ist eine subjektiv existenzielle Bedrohung!

Während du weiter die LBA einübst, erfährst du in dieser Folge, was das falsche Atmen physiologisch bewirkt, warum sich daraus eine Panik entwickelt und warum die LBA deiner Panik die Luft abschnürt.

Übe fleißig weiter!
Auch wenn LBA eine sehr simple Methode ist, musst du sie gut einüben. Je besser du sie kannst, desto besser fühlst du dich gegen deine nächste Panik-Attacke gewappnet!

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