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Dr. phil. Michael Mehrgardt

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Sogenannte Selbstverständlichkeiten …

Doxai
Eine emanzipatorische Psychotherapie zielt auf Überwindung von Doxai und auf die Nutzung von Paradoxa. Das klingt sehr abgehoben, und deshalb möchte ich hier genauer erklären, was damit gemeint ist:

Eine Doxa (Mehrzahl: Doxai) ist nach dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu eine Meinung oder Überzeugung, die in einer bestimmten Gruppe von Menschen auch in sehr kontroversen Diskussionen nicht infrage gestellt wird. Das bedeutet, dass sich die (über irgendein Thema) Streitenden in bestimmten Grundanschauungen einig sind, ohne auf die Idee zu kommen, diese zu hinterfragen.

In diesem Text diskutiere ich einige sehr wirkmächtige Doxai wie bspw die Krankheits-Doxa und die Entweder-Oder-Doxa. Ich stelle dar, welche Folgen diese für unseren Umgang mit Krankheit, Schwäche, Leid, Einsamkeit haben.

Paradoxa als Ausweg
(Einzahl: Paradoxon, Mehrzahl: Paradoxa) Ich betone immer wieder, dass man auf eine gute Weise lernen muss, ver-rückt zu werden. Wenn man nämlich in einer Krise steckt, in der einem kein gangbarer Ausweg erscheint, ist man häufig im Würgegriff einer mächtigen Doxa, einer tief sitzenden Regel etwa oder einem Tabu. Es gilt also, ein entsprechendes Paradox zu finden, welches einem hilft, diese jeweilige Doxa zu überwinden.

Davon handelt der Text, den du in dieser pdf-Datei findest:

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Heilung - der gemeinsame Weg

Zusammenfassung: Meine Grundhaltung
In diesem Beitrag gebe ich eine Zusammenfassung darüber, was die auf www.mindroad.de vertretene Grundhaltung besser macht als die der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie. Mit einigen Beispielen veranschauliche ich den Unterschied zur offiziellen Sichtweise.

Zur Erinnerung - es geht um die Themen:

  • Leiden-an-sich und Leiden-am-Anderen (Leiden-am-Du)
  • Symptom als Signal
  • Hier findest du einige Beispiele
  • Die therapeutische Beziehung: Begegnung - Emanzipation

Hier findest du zwei Audio-Dateien darüber, wie Psychotherapie sein sollte:

    • für Betroffene:

    • für Fachleute:

Hier ist der vollständige Text:

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Die „vergessene“ Gesellschaft: Schuld ist immer der Patient!

Völlig selbstverständlich und ohne darüber nachzudenken, lokalisieren Psychotherapeutinnen und Hilfesuchende die Ursache für die Erkrankung im Patienten.
Äußere Faktoren, wie zB Arbeits-Belastungen, ausbeuterische Jobs, familiäre Konflikte, körperliche Erkrankungen werden wohl angehört und finden Eingang in die biografische Anamnese.
Bei allem Mitgefühl und Bedauern gehen die Behandler aber stets davon aus, dass die geschilderten Belastungen nur deshalb eine psychische Erkrankung verursacht haben, weil die Patientin falsch damit umgegangen ist! Sie könne sich eben nicht abgrenzen, denken sie, sie habe eine Helferpersönlichkeit oder leide an einem unbewussten, in der Kindheit entstandenen Konflikt. Andere Therapeutinnen ziehen Erklärungen vor wie: Der Patient denkt immer nur negativ - kein Wunder, dass er die Belastungen nicht ausgehalten hat! Womöglich ist seine Wahrnehmung völlig verzerrt. In Wirklichkeit ist der Chef gar kein Tyrann!

Psychotherapie ist spätestens mit der Jahrtausendwende zum gesellschaftlichen Bewahrer geworden. Gesellschaftsvergessen wie sie heute auftritt, hat sie das Ziel der Emanzipation aus den Augen verloren.

Eine genauere Analyse findest du in dieser pdf-Datei:

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Die Therapeutin hat immer Recht!

Die Paradigmen des Wissens und Behandelns

Zweifel
Zweifel an der eigenen therapeutischen Arbeit sind in Kollegenkreisen kaum zu hören. Offensichtlich gilt stattdessen: Je komplexer der wissenschaftliche Gegenstand, desto dogmatischer die Aussagen der Fachleute. Patientin X hat eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Solche Äußerungen treten heutzutage als Faktum auf, nicht mehr als Hypothese, Konstrukt oder Frage. [...] Doch Unbestimmtheit und Zweifel haben der Gleichschaltung durch den schulmedizinisch verordneten naiven Realismus (Ich bin der Fachmann! Es ist so und nicht anders!) nicht standhalten können.

Das sogenannte Wissen
Dabei halte ich diese öffentlich akzeptierte Art des „Wissens“ für nicht viel mehr als hohles, luftleeres Geschwätz. Gestützt wird es eigentlich nur durch ...

Schau dir den ganzen Text in der folgenden pdf-Datei an:

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Krankheit und Diagnose als gemeinsame Wahrheit

Krankheit – mal paradox
Können wir Krankheit nicht auch ganz anders betrachten? Manche andere Kulturen sehen in dem Zustand der Krankheit durchaus etwas Positives, z. B. der Amazonas-Schamane, der seine Aufgabe darin sieht, den Patienten krank zu machen, weil dieser nur so die Möglichkeit hat, die Widersprüche seines Lebens zu erkennen und diese zu ändern.
In manchen Kulturen wird Krankheit als eine göttliche Strafe für eine Missetat oder unzüchtigen Gedanken deinerseits angesehen.

Ich werde dir jetzt eine paradoxe, also eigentlich unlogische Formulierung anbieten, nämlich:

Manchmal ist es gesund, krank zu sein.

Mehr über meine Argumente erfährst du in dem Text in dieser pdf-Datei:

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Krankheit und Diagnose

Krankheit als Aussonderung
Jetzt schreiten wir zu dem Wort Krankheit. Eigentlich sollte – und so schreibt es auch die Weltgesundheitsorganisation vor – von Krankheit genau dann gesprochen werden, wenn eine Person leidet, sei es an Niedergeschlagenheit, sei es an einem Taubheitsgefühl im kleinen Zeh, an Schmerzen im Unterbauch oder an Angstzuständen.
Das Wort Krankheit kann sowohl seelisches wie auch körperliches, geistiges, spirituelles oder soziales Leiden meinen. Leiden ist demnach identisch mit einem als unangenehm oder gar unerträglich empfundenen Zustand, und zwar auch dann, wenn der leidende Mensch diesen schlimmen Zustand gar nicht benennen oder beschreiben kann.

In die alltägliche Bewertung von Krankheit spielen aber, siehe vorherige Beiträge, neben dem eigentlichen Leiden immer auch die beiden Aspekte Störung und Anderssein hinein. Drücken wir diese (meist unausgesprochene) Bewertung einmal als Gleichung aus:

Leiden = Störung = Anderssein = Krankheit = Gegenteil von Gesundheit.

Die Fortsetzung findest du in der folgenden pdf-Datei:

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Therapie als Begegnung

Psychotherapie ist Begegnung.
Menschliche Begegnung ist stützend, nahrhaft, wärmend. Wenn sie dies nicht ist, handelt es sich um Ent-Gegnung, also um das Vorenthalten einer Begegnung.

Ich habe meine Patient:innen oft am Ende einer Therapie gefragt, was ihnen wichtig war, was genau ihnen geholfen hat. Während ich sogleich an hocheffiziente Expositions-Stunden dachte oder an reinigende Emotionsausbrüche, an tiefschürfende Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse, antworteten fast alle eher wie folgt: Geholfen hat mir, dass Sie an mich geglaubt haben. Oder: Ich fühlte mich von Ihnen immer respektiert und gemocht.

Diese Antworten stehen im Einklang mit wissenschaftlichen Befunden aus vielen Studien:

Es sind nicht die Methoden, es sind nicht die Therapieschulen, die helfen, sondern die sogenannten Therapeuten-Variablen wie:
Bestätigung, emotionale Zuwendung, Ermutigung, Glaube an Heilung, Respekt.

Den ganzen Text findest du hier unten:

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Leiden, Störung, Anderssein

Im Folgenden stelle ich dar, was ich an der Haltung der offiziellen (auch: akademischen) Richtlinien-Psychotherapie (RPT) problematisch finde. Oftmals zeigt sich diese Haltung nicht ausdrücklich, sondern nur indirekt; sie kann aber, so meine ich, aus ihrem wissenschaftlichen Anspruch, aus Veröffentlichungen, Fallbesprechungen, dem alltäglichen therapeutischen Handeln sowie aus Klagen von Patient:innen erschlossen werden.

Immer abwechselnd erscheint zunächt meine Kritik, anschließend meine Grundhaltung, wie sie dem Blog zugrunde liegt.

Ich wünsche mir von den Fachleuten einen kritischen Diskurs, der zum Teil tiefgreifende Änderungen nach sich ziehen sollte.
Hilfesuchenden können meine Beiträge eine Stimme geben für ihr eigenes Unwohlsein, um dieses gegenüber ihren Behandlern zur Sprache zu bringen.

Der vollständige Text ist in der folgenden pdf-Datei abgedruckt:

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Etiketten gehören auf Flaschen, nicht auf Menschen ...

Ein Wort vorweg an Fachleute
Es gibt viele sehr kompetente, effiziente und emotional zugewandte Psychotherapeut:innen.
Leider hört man nicht selten auch Klagen von Hilfesuchenden über sehr verletzende Verhaltensweisen durch Fachleute. Solltest du zur ersten Gruppe gehören, erinnern dich meine Beiträge vielleicht daran, deine Patient:innen offen über ihre Vorerfahrungen zu befragen und zur Kritik zu ermutigen.
Solltest du festgestellt haben, dass Hilfesuchende in den Therapiestunden ängstlich und angespannt wirken, dass nicht wenige unvermittelt die Behandlung abbrechen, oder solltest du einfach das Gefühl haben, dass es nicht mehr so recht läuft in deinen Behandlungen, möchte ich dich hiermit einladen, meine Beiträge als Teil deiner "Deliberate Practice", deiner professionellen Selbstreflexion, zu nutzen.

Patientin Psychotherapie
Was mich an der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie, kurz: RPT, stört ... (weiterlesen: s.u.)



Ich freue mich über deine Kommentare, Abos, Likes und Weiterleitungen meiner Beiträge.

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Wie sicher ist das Wissen des Psychotherapeuten?

Ein Beitrag für Fachleute und interessierte Laien
Mit einem wissenschaftlichen Artikel leite ich meine Beiträge über Kritik der offiziellen Richtlinien-Psychotherapie ein.
Ein Video und Texte, die auch für Laien verständlich sind, werden demnächst folgen.

Was kann die Psychotherapeutin, der Psychiater sicher wissen?
Psychiatrie und Psychotherapie beanspruchen, exakte empirische Wissenschaften zu sein. ...

Den vollständigen Artikel findest du in der folgenden pdf-Datei:

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