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Dr. phil. Michael Mehrgardt

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Die 3. Fallgrube unserer Kultur

Was ist Deflexion?
Wenn eine Person deflektiert, lenkt sie sich selbst – und Andere! – von etwas ab, was eigentlich sehr wichtig für sie ist. Stell dir vor: Statt endlich dem geliebten Menschen die eigenen Gefühle zu gestehen, ziehst du durch die Gemeinde und besäufst dich. Oder du guckst rührselige Filme an und kannst beim Happy End so richtig losheulen. Für dein eigenes Happy End tust du aber nichts … Deflexion ist so, als wäre bei dir drinnen irgendwie „keiner zuhause“.

Welche Deflexionen gibt es?
Ich erzähle dir einfach mal von verschiedenen Leuten in meiner Praxis, die das Deflektieren richtig gut konnten. Findest du dich darin wieder? Da wäre zunächst …

o   Die Hypnotiseurin: Hilda hat die Angewohnheit, ohne Punkt und Komma zu reden. Wenn sie Personen einführt, die nur am Rande mit dem zu tun haben, was sie eigentlich zu sagen hat (oder hätte, wenn es ihr bewusst wäre …), erzählt sie deren ganze Lebensgeschichte, führt deren Familienstammbaum auf. Wenn sie von einem Café berichtet, in dem ihr etwas Bedeutsames mitgeteilt wurde, zählt sie erst einmal die Reihe der Betreiber auf, erzählt von den Schulproblemen des ältesten Kindes der jetzigen Besitzerin usw. Sie kommt und kommt einfach nicht auf den Punkt.

Anfangs wartest du als freundliche Zuhörerin noch auf das Wichtige, das sie ja angekündigt hat. Zuerst wirst du müde, kannst dich nicht mehr konzentrieren. Dann spürst du eine Unruhe in dir, deine Beine kribbeln, deine Ohren klingeln, du kannst nicht mehr folgen, und schließlich wird dein Gehirn ganz bregenklütterig (wie wir im Norden zu einem „Matschgehirn“ sagen). Du schaltest dann ab, schläfst ein oder stellst innerlich die Einkaufsliste für morgen zusammen.

Am Ende bescheinigt dir Hilda aber noch, dass es ganz toll war, dass du so aufmerksam zugehört hast …

o   Der Reporter: ...

Hier findest du den ganzen Text über Deflexion:

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Die 2. Fallgrube unserer Kultur

Was ist Retroflexion?
Retroflexion bedeutet das Zurückhalten und Gegen-sich-Wenden von Energien und Impulsen. Das können sein: ein Gefühl, eine verbale Botschaft, ein Gedanke, ein Interesse, eine physiologische Reaktion, eine Handlung, ein Bedürfnis, eine Körperäußerung, ein Bedürfnis, eine Grenzsetzung.

Sicherlich ist es für ein friedliches Zusammenleben unerlässlich, dass wir lernen, bestimmte Impulse zu kontrollieren.

Aber wir retroflektieren viel, viel, viel zu viel – und das macht uns krank!

Das entsprechende Verb lautet also: retroflektieren. Sehr früh in unserer Erziehung lernen wir, unsere emotionalen, gedanklichen und körperlichen Energien zurückzuhalten und gegen uns selbst zu richten. Wenn frau das tut, retroflektiert sie also. Vereinfacht gesagt:

Wir tun uns selbst das an, was wir dem Anderen nicht antun dürfen, können oder wollen.

Retroflexion ist nötig, um bloß keine der zahlreichen Regeln (Introjekte), die wir „geschluckt“ haben, zu verletzen. Wir retroflektieren ständig. Es fällt uns gar nicht mehr auf, weil wir uns so sehr daran gewöhnt haben, dass es uns ganz normal vorkommt. Und genau dies ist das Schwierige daran: diese völlig „normalen“ großen wie kleinen Retroflexionen immer wieder an uns (und anderen) zu entdecken, uns dieser bewusst zu werden.

Retroflektieren heißt den Spieß gegen sich selbst richten.  Man feuert den Pfeil, der ursprünglich dem Anderen gilt, auf sich selbst ab.

Das zeigt das folgende Bild: ...

Weiter geht's hier:

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Die 1. Fallgrube unserer Kultur

Ein Introjekt ist etwas, was du herunterschluckst
Introjektion meint das Erlernen von Sätzen und Grund-Sätzen über dich, über das Leben, die Männer, die Frauen, die Ausländer, die Zukunft, die Welt, Gott, richtiges und falsches Verhalten, Moral, Pflichten usw.
Andere Begriffe für solche (Grund-) Sätze sind Regeln, Werte, Überzeugungen oder auch Normen, Ge- und Verbote oder Glaubenssätze. Auch Vorurteile entstehen meist durch Introjektion.

Wenn wir derartige Sätze introjizieren, verinnerlichen wir etwas, was vorher „außerhalb“ von uns gewesen ist, zB die Meinung oder Handlung eines anderen Menschen. Man kann auch formulieren: Wenn wir etwas introjizieren, schlucken wir es herunter und machen es somit zu etwas Eigenem. Dieses vermeintlich „Eigene“ kann jedoch „unverdaulich“ sein und uns schwer im Magen liegen.

Das was wir in uns aufnehmen, nennen wir das Introjekt.

Welche Introjekte gibt es?
Hier einige Beispiele von Introjekten:

o Das Leben meint es nicht gut mit mir!

o Du hast zwei linke Hände!

o Iss deinen Teller immer leer!

o Du bist peinlich!

o Immer passiert mir so was!

o Du bist genauso wie deine Mutter!

o Du kannst doch nicht einfach das größere Stück Fleisch nehmen!

o Andere mögen mich nicht!

o Sei immer auf der Hut!

Etc. ...

Hier kannst du den vollständigen Text downloaden:

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Introjektion, Retroflexion, Deflexion

Von der offiziellen Psychotherapie ignoriert ...
Die 3 sozialen Fallgruben Introjektion, Retroflexion und Deflexion werden von der Richtlinien-Psychotherapie kaum beachtet. Sich solchen "normalen" Prozessen zuzuwenden käme nämlich einer sozialkritischen Haltung gleich.
Unter www.mindroad.de findest du ausführliche Beschreibungen und viele Beispiele - du erkennst dich dort bestimmt wieder! In meinen Beiträgen über Depression habe ich durchgespielt, wie diese Erkrankung sich aus dieser Perspektive verstehen lässt - und welche vielversprechenden Therapieansätze sich daraus ergeben.

Hier seien sie kurz dargestellt - ganz ausführliche Texte mit vielen Beispielen folgen in der nächsten Zeit.

Introjektion
Wir verinnerlichen, meist ohne es zu bemerken, viele Regeln, Normen, Werte, Ge- und Verbote und Überzeugungen.
Dies ist für das normale Miteinander wichtig.
Aber wir fordern von uns und anderen die Einhaltung vieler Regeln, die im besten Fall unnütz sind und viel Energie kosten; oft sind sie sogar schädlich.
Stell dir nur vor, du hättest verinnerlicht, dass du immer das Wohl der Anderen gewährleisten musst und dass du selbst überhaupt nicht wichtig bist! Ein anderes, weit verbreitetes Introjekt verlangt von dir, dass du keine Gefühle, und schon gar nicht positive, zeigen darfst, weil das peinlich, unverschämt oder unchristlich ist!

Retroflexion
Bleiben wir einmal bei der Sache mit den Gefühlen. Wenn du (bestimmte) Gefühle nicht äußern darfst, kannst oder willst, musst du sie zurückhalten. Das bedeutet, dass du dein Bedürfnis nicht mitteilst, dass du die damit verbundene emotionale Energie deckelst, dass du die physiologische Erregung (Verstärkung von Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Muskelspannung ...) unterdrückst, dass dein Gefühl keine Chance auf Erfüllung hat.
Wenn du gewohnheitsmäßig psychische Energien zurückhältst, wendest du sie immer auch gegen dich selbst!
Du frustrierst dich somit nicht nur, sondern du schädigst auf Dauer auch deinen Organismus.

Deflexion
Du kennst sicherlich auch die Vielrednerin, den Pausenclown, den Geschichtenerzähler, die ausführliche und sachliche Reporterin: viele Worte, die alle dazu dienen, n i c h t auf das Eigentliche, Wesentliche, Tiefgehende zu sprechen zu kommen - und die Zuhörer schlafen irgendwann hypnotisiert ein.
Wir alle benutzen, meist reflexhaft, solche Strategien, um von uns selbst abzulenken.

Diese Prozesse an sich zu entdecken, ist schwer; denn ...
Introjekte sind keine "Sätze", die im Gehirn bereitliegen, damit du ihnen bewusst folgen kannst. Du bemerkst sie oft erst dann, wenn du eine solche Regel überschreitest: Dann hast du ein "komisches" Gefühl, dir wird flau oder du kriegst sogar Angst.
Retroflexionen sind ebenfalls meist keine bewussten Entscheidungen; sie geschehen einfach so, als seien sie ein im Hintergrund tätiges inneres Programm, das dich unbemerkt steuert.
Deflexionen stellen oftmals Gewohnheiten dar, deren Sinn und Zweck man längst aus den Augen verloren hat. Nicht selten wird man in diesen Habits bestärkt, indem andere (so tun, als würden sie interessiert) zuhören.

So geht' s weiter
In meinen nächsten Beiträgen folgen ausführliche Beschreibungen dieser 3 sozialen Fallgruben, die dich und mich und uns alle mehr oder weniger krank machen. Darin werde ich viele Therapie-Ansätze und Beispiele aufzeigen.

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Die 3 Fallgruben Introjektion, Retroflexion und Deflexion

Eine Metapher zur Veranschaulichung: Eine Autofahrt ist lustig ...

Hier möchte ich dir die 3 besonderen sozialen Fallgruben am Autofahren verdeutlichen:

Introjektion
Introjekte entsprechen den Verkehrszeichen, also Schildern, Markierungen, Ampeln. Diese sind zum kollisionsfreien Miteinander absolut nötig!
Aber wenn dich ein Schild (= Introjekt) auffordert, innerorts 100 zu fahren, wird's ungesund!
Ein anderes Verkehrszeichen verlangt von dir vielleicht, dass du gleichzeitig links und rechts abbiegen musst. Du wirst es nicht glauben, aber widersprüchliche Introjekte kommen recht oft vor, zB dieses hier:

Wenn du emotionale Nähe willst, musst du dich vom geliebten Menschen fernhalten!

Retroflexion
Um eine Ahnung davon zu kriegen, was eine Retroflexion ist, stelle dir am besten vor, du würdest immer gleichzeitig aufs Gas- u n d Bremspedal treten. Nebenbei gesagt, bist du dabei selbst dieses Auto. Du siehst, dass du dich dann nicht nur selbst am Vorwärtskommen hinderst, sondern dich selbst fortlaufend schädigst.
Tust du nicht, denkst du? - Und was ist mit Grübeln, Sich-Ärgern, stetem Baucheinziehen, Rauchen, Sich-unter-Druck-Setzen, Sich-Niedermachen, Selbstbestrafung, Schuldgefühlen, Helfersyndrom - um nur ganz wenige zu nennen.

Dein A u t o würdest du nicht so behandeln!

Deflexion
Deflexion würde etwa darin bestehen, dass du immer große Umwege fährst oder dich ständig von anderen Dingen am Wegesrand davon abhalten ließest, ein wichtiges Ziel zu erreichen.

Vielleicht dröhnst du dich mit Alkohol oder lauter Wummermusik so zu, dass du die Wegweiser nicht mehr erkennst.
Wenn du auf dem letzten Drücker unterwegs zu deiner kirchlichen Trauung bist und dir dann unterwegs einfällt, dass du noch Hackfleisch kaufen möchtest, steht währenddessen deine Noch-Verlobte vor dem Altar und wartet und wartet und ...
Wenn du beim Autofahren auf dein Handy guckst, lässt du dich von etwas Lebenswichtigem ablenken und gefährdest dich und andere. (Ich habe wirklich Angst vor Handyguckern, die einem entgegenkommen und allmählich auf deine Fahrbahn wechseln!)

Zum Beispiel Depressionen ...
Nun gut, in meinem Beiträgen über diese 3 krankmachenden Fallgruben auf diesem Blog und auf meinem YT-Kanal findest du dich vielleicht in den vielen Beispielen wieder. Am Beispiel Depression zeige ich beispielhaft auf, welche Möglichkeiten dieser Ansatz für die Therapie bietet.

Ich wünsche dir neue aufregende Erkenntnisse!

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Psychotherapie auf Augenhöhe!

Eine wohltuend andere Psychotherapie, wie ich sie auf meinem Blog darstelle, sucht die Krankheitsursachen nicht nur im Einzelnen, sondern nimmt Schilderungen von äußeren Faktoren wie Alleinerziehend-Sein, Einsamkeit, unmenschliche Arbeitsbedingungen ernst.

Darüberhinaus fokussiert sie bestimmte, oft übersehene kulturelle Krankmacher: die 3 Fallgruben.

Sie unterscheidet nicht qualitativ zwischen Gesunden und Erkrankten (= Patient ist nicht normal! ...anders! ...selbst schuld! ...weniger wert! etc.), sondern quantitativ (Patientin leidet mehr als Gesunde.): Sie neigt deshalb nicht, wie die offizielle Psychotherapie, zu abwertendem Verhalten gegenüber der Patientin.

Sie fordert eine Psychotherapie auf Augenhöhe, in welcher der Patient als gleichrangig angesehen wird.
Der Patientin gebührt Respekt und Wohlwollen.
Das scheint leider nicht selbstverständlich zu sein!

Hier auf meinem Blog beschreibe ich eine Psychotherapie, die "wohltuend anders" ist.

Schau dir hier auf mindroad.de meine Kritik an der offiziellen Psychotherapie an - siehe unter der Kategorie Sackgassen.

Im nächsten Short gebe eine kurze Einführung in die Prozesse der Introjektion, Retroflexion und Deflexion.

Am Beispiel der Depression habe ich bereits einmal durchgespielt, welche interessanten Therapiemöglichkeiten der Blick auf diese 3 sozialen Krankmacher ermöglicht - siehe hier auf meinem YT-Kanal ...

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Die offizielle Psychotherapie ist zu einem Reparaturbetrieb verkommen ...

... statt sich um den einzelnen Menschen zu kümmern!

Indem sie Krankheitsursachen allein im Individuum verortet und gesellschaftliche Faktoren ausklammert, übernimmt die offizielle Psychotherapie fraglos das medizinische Krankheitsmodell.

Dabei ist sie selbst erkrankt; denn sie hat den eigentlichen Gegenstand ihrer Tätigkeit, den Menschen, aus den Augen verloren.

Sie repariert Störungen, statt sich am Wohl des Individuums zu orientieren.
Sie fördert und fordert Anpassung, statt zur Emanzipation zu ermutigen.
Statt gemeinsam mit ihrem Gegenüber nach dessen eigenem Weg zu suchen, gibt sie Behandlungsinhalte und -ziele vor

Sie ist zu einer normierenden und somit abwertenden Wissenschaft geworden.

Neben der Einbeziehung äußerer Risiken wie Armut, Arbeits- und Lebensbedingungen stelle ich hier ...

3 soziale Krankmacher
... vor, welche die herkömmliche Psychotherapie übersieht:
- Introjektion
- Retroflexion
- Deflexion.

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Einführung zu einer Psychotherapie. wohltuend. anders

Die offizielle Psychotherapie ignoriert gesellschaftliche Krankheitsfaktoren.

Sie steckt dich in eine diagnostische Schublade und zwingt dir eine normierte Behandlungsmethode auf.

Wenn deine Therapie scheitert, gibt sie dir die Schuld daran: Du hast zu wenig Motivation, einen Krankheitsgewinn, du verdrängst, vermeidest oder hast eben eine falsche Persönlichkeit.

Psychotherapie kann aber auch wohltuend anders sein, wie du hier auf meinem Blog www.mindroad.de immer wieder erleben kannst.

Schau dir auch meine ausführlichen Beiträge zur Kritik der offiziellen Psychotherapie unter der Kategorie Sackgassen an.

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