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Richtlinien-Psychotherapie - Kritik #1
Wie sicher ist das Wissen des Psychotherapeuten?
- Erschienen in:
- Sackgassen - Woran die Psychotherapie krankt
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Sie stützen sich dementsprechend auf wissenschaftliche Methoden.
Erstaunlich ist jedoch, dass ein fachlicher Diskurs über die Grundlagen eines solchen Wissenschafts-Verständnisses in der therapeutischen Praxis ebenso wenig vorzufinden ist wie in der akademischen Forschung.
Wissenschaftstheorie
Die allgemein akzeptierte Wissenschaftstheorie von Karl Popper, der sogenannte Kritische Rationalismus, besagt, dass alles empirisch gewonnene Wissen nur hypothetisch sein kann. Es gilt demnach immer nur vorläufig und nur so lange, bis widersprechende Befunde auftreten.
Erkenntnistheorie
Auch Erkenntnistheorie findet, salopp gesagt, bei Forscherinnen und Psychotherapeuten nicht statt. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Frage, wie denn Erkenntnisse und damit Wahrnehmung und Wissen überhaupt möglich sind. Ich habe eine Erkenntnistheorie für die Psychotherapie, den Kritischen Konstruktivismus, entworfen. Wenn man eine erkenntnistheoretische Perspektive einnimmt, kommt man nicht umhin zu akzeptieren, dass jede Erkenntnis immer nur subjektive Konstruktion und alles andere als sicher und absolut sein kann.
Das Paradigma des Wissenden
Doch weder Praktiker noch Forscherinnen scheinen sich dieser Einschränkungen bewusst zu sein. Ihre Äußerungen sind demgegenüber oft absoluter Natur. Diese Art von Äußerungen nennt man apodiktisch, also keinen Widerspruch duldend.
Ihr Artikel passt nicht in unser Profil
Dementsprechend sind weder akademisch noch praktisch tätige Psychologinnen, Psychiaterinnen und Psychotherapeuten an solchen Beiträgen wie dem folgenden Artikel interessiert. Von Zeitschriften, die empirische Untersuchungs-Befunde zur Wirksamkeit von psychotherapeutischen Behandlungs-Methoden publizieren, kommt als Begründung ihrer Ablehnung der Satz: Ihr Artikel passt nicht in unser Profil.
Bescheidenheit
Dabei wäre mehr Bescheidenheit, was die Bedeutung psychotherapeutischer Erkenntnisse (Diagnosen, Prognosen, Behandlungs-Methoden) angeht, angebracht. Auch Statistiker weisen darauf hin, dass bestimmte Formulierungen über Signifikanz, Effektstärken uA in wissenschaftlichen Publikationen nichts zu suchen haben, weil die Logik der Statistik solche Äußerungen nicht stützt.
Davon handelt der Artikel in der folgenden pdf-Datei.
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